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CMI Ostafrikanische Region
der indischen Karmeliter

Rundbrief Weihnachten 2016 und zum Neujahr 2017

 

 

 

 

So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag“ (Lukas 2, 16)

 

Zum Advent, zu Weihnachten und zum Neujahr 2017

 

 

als ich Kind war, gab es nach der Mitternachtsfeier der Geburt Jesu in Allerfrühe noch eine Hirtenmesse, bei der ich als Ministrant sehr gerne wieder diente. Irgendwie dachte ich damals, dass auch diese namenlosen Hirten als erste Besucher beim Jesus-Kind durch eine heilige Messe gewürdigt werden. Später durfte ich selbst die Hirtenmesse einige Jahre u­­­m 05.30 Uhr in einer Pfarrgemeinde feiern. Die Zeiten haben sich sehr geändert und damit ist auch die Hirtenmesse fast in Vergessenheit geraten. Dennoch bleiben die eiligen Hirten beim Kinde Jesu in meinem Gedächtnis, vor allem wenn ich fast jeden Tag auf dem Gelände des HUDUMA-Projektes (= Fürsorge) bin. Denn die Massais, die Nomaden, weiden ihre Herde auf dem Gelände mit ihrem „unausgesprochenen „Stammesanrecht“, solange dort keine Landwirtschaft betrieben wird. Eigentlich sind diese Hirten ganz stille Menschen, stehen fast den ganzen Tag, gestützt an einem Stock, bei ihrer Herde, um auf sie aufzupassen. „Eile“ ist nicht unbedingt ihre Stärke. Solche Hirten nach dem Evangelist Lukas „eilten“ … hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag“ (V.16). Muss man sich beeilen, um das Wichtigste zu erleben?

„eilten sie hin …“: wenn ich auf dieses zu Ende gehende Jahr zurückblicke, dann gilt die Eile der Hirten auch für mich. In den Sommermonaten, als ich mich in Deutschland aufhielt, war ich wegen der HUDUMA Einrichtung für geistig- und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche viel unterwegs. Nicht nur um verschiedene Behinderteneinrichtungen anzuschauen, um Ideen zu sammeln, sondern auch um finanzielle Unterstützung für diese Einrichtung zu erhalten. Außerdem war ich unterwegs, um gut erhaltene Rollstühle, Betten und Gegenstände für den Transport zu sammeln. Denn solche Gegenstände, die das Leben der Behinderten erleichtern, gibt es kaum in Ostafrika, bzw. sie sind sehr teuer. Bei dem ganzen Unternehmen war und bin ich davon überzeugt, dass ich mit diesem Projekt der Behinderteneinrichtung niemals etwas Falsches mache, sondern ein dauerhaftes Zeichen im „Jahr der Barmherzigkeit 2016“setze für die vernachlässigten Kinder und Jugendlichen Ostafrikas.

Auch bei der Lehrtätigkeit an der Hochschule „eile“ ich immer wieder mit einer doppelten Motivationen: zum einen aus einer gewissen Verpflichtung gegenüber den angehenden Theologiestudenten, die am Aufbau der Kirche Jesu und der Entwicklung der Menschen tätig sein werden. Sie kommen aus über 40 unterschiedlichen Ländern und sind insgesamt über 500, die dort studieren. Zum anderen hat meine Gemeinschaft meinen Antrag genehmigt, dass die Vergütung für meine Tätigkeit an der Hochschule dem Projekt HUDUMA zugutekommen darf, obwohl dies nur ca. 430 Euro pro Monat sind.

„… eilen“, um den Grundstein zu legen: Die Hirten im Weihnachtsevangelium waren überrascht gewesen, als der Engel bei ihnen erschien. Mitte September war auch ich sehr überrascht - ja, entsetzt - als ich sah, wie die Chinesen auf dem Gelände des Projektes 7 große, schwere Pfosten für die Starkstromleitungen für die neue Bahnlinie Nairobi-Naivasha ohne unsere Genehmigung - geschweige denn, uns zu informieren - verankert haben. In der Tat war dies ein Verbrechen, denn wir hatten aus unserem Gelände Fläche für eine 9 Meter breite Straße für die Öffentlichkeit kostenlos frei gegeben, was auch im Grundbuch eingetragen wurde. Daher hätten die Chinesen ohne Schwierigkeiten die Pfosten auch an der Straße entlang verankern können. Über diesen Fall habe ich mit dem Bischof des Bistums Ngong gesprochen und gleichzeitig den Termin der Grundsteinlegung mit ihm vereinbart. So hat der ehrwürdige Bischof des Bistums Ngong, Dr. John Oballa, am 11. Oktober 2016, in einer sehr schlichten Feier in Gegenwart von ca. 100 Personen die Grundsteine für das Projekt der Behinderteneinrichtung für behinderte Kinder und Jugendliche gelegt, was sich auch bei der Bevölkerung herumgesprochen hat.

 „… eilen“, für die Vorbereitungen auf dem Bau: Da wir den Bau so bald wie möglich anfangen wollen, war es nötig, das gesamte Gelände von wuchernden Büschen zu befreien. Darum habe ich vor einem Monat einen Feldarbeiter eingestellt, der jeden Tag auf dem Gelände arbeitet. Da wir für den Bau eine eigene Wasserquelle benötigen, habe ich Anfang November den Vertrag unterschrieben. Dabei wurden auf meine Bitte hin, die gleichen Kosten, die sie mit mir vor 7 Monaten vereinbart hatten, belassen, obwohl die Preise in vielem hoch gestiegen sind. Auf die Bohrgenehmigung für den Tiefbrunnen warten wir noch immer. Aber ich bleibe daran, bis das Wasser auf dem Gelände verfügbar sein wird.

Zurzeit fahre ich fast jeden Tag über zwei Stunden ca. 100 km (hin und zurück) vom jetzigen Wohnort Syokimau zum Gelände des Projektes. Um dies zu erleichtern, werde ich in Kibiko-Ngong in ein Klassenzimmer der Chavara Grund- und Hauptschule einziehen und dort wohnen - also, wieder einmal klein werden …!

„… eilen“, zu den Behörden …: Die chinesische Invasion ließ mich nicht in Ruhe, Tag und Nacht beschäftigte mich dies; denn wir können unter der Starkstromleitung überhaupt nichts bauen bzw. eine große Fläche für das Projekt nicht nutzen. Daher machte ich mich von einer Behörde zur anderen auf den Weg, unentwegt - wie bei der Herbergssuche von Josef und Maria – ohne ein Zeichen des Erfolges! Keiner fühlte sich zuständig; auch nicht auf schriftliche Beschwerden hin bekam ich eine Antwort; denn jede Behörde war sich bewusst, gegen diese neue chinesische „Wirtschafts-Kolonial-Macht“ vorzugehen, ist nicht ungefährlich. Mir blieb nichts anders übrig, als weiter zu „eilen“, von einer Behörde zur anderen, sie anzuflehen und auch unaufhörlich zu beten.

… immer noch in der „Eile“ …: Die Bauphasen der Behinderteneinrichtung ist in zwei Abschnitten vorgesehen: die erste Phase wird die Einrichtung einer ambulanten Gesundheitsversorgungsstelle mit Therapiemöglichkeiten im Erdgeschoss und des Konvents der Ordensschwestern im ersten Stock sein, die in den verschiedenen Projekten der Behinderteneinrichtung und der verschiedenen Schulen auf dem Gelände arbeiten werden. Die Architektin, Frau Lili Reckermann, die ich vor vielen Jahren taufen durfte, unterstützt mich bei den ersten Planungen, wofür ich zutiefst dankbar bin. (Pläne: s. http://www.cmi-kenia-mission.org)

„… und fanden“ … das Wunder …: Als ich am Samstag, den 03. Dez., auf dem Gelände war, sah ich, dass die Vorbereitungen für die Verlegung der Strompfosten und der Starkstromleitungen von unserem Gelände zur Straße hin im Gange waren.

Weihnachten ist doch das Fest eines göttlichen Wunders bei den Menschen! Eines lerne ich immer wieder im Leben: du darfst nicht aufgeben, wenn es um wichtige Dinge geht. Darauf setze ich unentwegt, auch im neuen Jahr. Von ganzem Herzen möchte ich mich für all Deine/Eure/Ihre Unterstützung – egal welcher Art – bedanken und Dich/Euch/Sie um Dein/Euer/Ihr Gebet bitten für mich und das Gelingen meiner bescheidenen Arbeit für die vernachlässigten Menschen in Ostafrika, in Kenia.

Von Herzen wünsche ich Dir/Euch/Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein segenreiches neues Jahr 2017.

P. Paul Chummar C. CMI

HUDUMA - P. O. Box 3348 Nyayo Stadium - 00506 Nairobi, Kenia – Ostafrika

Erreichbar bin ich normalerweise über Email: pchummar@gmail.com / cmihuduma@gmail.com

Homepage: http://www.cmi kenia mission.org

 

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